Divinum est opus sedare dolorem. HIPPOKRATES. Jedes Schmerzverhiitungsverfahren stellt eine technische MaBnahme dar und erfordert daher zur Erlernung Ubung. So erworbene Technik schafft aber ohne entsprechende
Wissensunterlage nur Gewandtheit und kein Konnen, gewahrleistet nicht die zu fordernde SicherheitsgroBe fiir den Kranken und geniigt nicht der Wiirde des Arztes. Diese notige Wissensunterlage soIl dem Studierenden wie dem
jungen Arzte dieses Biichlein bieten. Dabei sei betont, daB sich die Schmerz­ verhiitungsverfahren nicht aus einem Buche erlernen lassen, daB auch in den V orlesungen, die hier gesammelt vorgelegt werden, besonders auf die
praktische Betatigung der Studierenden geachtet wurde. Es sind aus diesem Grunde auch aIle Abbildungen fortgelassen und die rein technischen MaBnahmen ganz kurz besprochen, weil fiir deren Erlernung nur der unmittelbare
Anschauungsunterricht im Operationssaale ,in Betracht kommt. Aber diese unumganglich notigen, praktischen Ubungen, die unter verlaBlicher, arztlicher Aufsicht ohne jeden Schaden fiir die Kranken durchgefiihrt werden konnen,
sollen nicht ahnungslos, sondern wohl vorbereitet unternommen werden. Und zu dieser Vor­ bereitung soIldieses Biichlein dienen. Es soIl weiter damit auch eine Liicke in der Ausbildung der Studierenden Osterreichs und
Deutschlands, auf die W. WEIBEL auf Grund einer ausgedehnten Rundfrage vor wenigen Jahren hinwies, geschlossen werden. Diese V orlesungen wurden an der Klinik EISELSBERG gehalten; es ist demnach klar, daB sie Geist von diesem
Geiste sind, daB sie vor allem die Anschauungen, Anzeigestellungen und Lehren EISELSBERGs ent­ halten. Sie weisen dadurch eine personliche Note, sie bieten so aber auch die Gewahr fiir die VerlaBlichkeit und ZweckmaBigkeit der
emp­ fohlenen Verfahren.